Fast drei Jahrtausende trennen uns von diesem in jeder Hinsicht legendären Dichter, dessen Werk wie kein anderes die Geschichte der abendländischen Literatur von der Antike bis in die Moderne initiiert, und – wie die „Musen“ einst den Dichter selbst – tief und nachhaltig inspiriert hat. Wer auch immer Homer gewesen sein mag, – wer wären wir selber, wenn die Motive, Gestalten und Geschichten der Ilias und der Odyssee unsere Phantasie nicht so wesentlich geprägt hätten? Eine derartige Wirkungsgeschichte zeugt allerdings nicht nur von der außerordentlichen künstlerischen Qualität eines in der Tat einzigartigen Werkes, sondern auch und vor allem von der ungeheuren Tiefe des von und in ihm gewährten Einblicks ins menschliche Dasein und Geschick überhaupt. Dieser Kurs lädt zu einer lebendigen (Neu-)Entdeckung der homerischen Welt ein, deren historischer Kontext, literarische Struktur und philosophische Relevanz anhand ausgewählter Texte erhellt werden sollen.
Philosophie ist keine Kunst, die Welt einsam zu verlassen! Sie ist vielmehr die Kunst, unsere Welt besser - besonnener und gemeinsam - zu verstehen und zu bewohnen. Mitten in der Geschäftigkeit des Alltags und zwischen den allzu oft verkrusteten, vermeintlich letzten Antworten schafft sie einen Freiraum für das Nachdenken und Diskutieren über die ersten Fragen, die uns alle angehen. Deshalb ist sie von Grund auf Begegnung und Dialog, mitten drin und abseits zugleich… Und dabei zählt nicht das Fachwissen und –können des Einzelnen, sondern nur das Bedürfnis und die Lust aller, sich miteinander einen etwas freieren Blick in das zu verschaffen, was eigentlich ist oder sein soll. In diesem Sinne wollen wir uns einmal im Monat treffen, um Themen, Werken, Fragen unserer philosophischen Tradition und auch unserer eigenen Welt gemeinsam und in aller Ruhe zu begegnen.
Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 geboren, feiert damit dieses Jahr seinen 300. Geburtstag, was die VHS Bamberg zum willkommenen Anlass nimmt, sich diesem Denker etwas genauer zu widmen. Bekannt wurde Kant durch seine sog. kritische Philosophie, die auf drei Werke zurückgeht, die dieses Wort im Titel tragen: Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft und Kritik der Urteilskraft. Kant selbst hat die revolutionäre Kraft seiner Philosophie einmal treffend als „kopernikanische Wende“ bezeichnet: So wie Kopernikus durch seine astronomische Forschung das geozentrische Weltbild überwunden und ein heliozentrisches Weltbild etabliert hat, so hat auch Kants Philosophie letztlich alle bisher dagewesene Philosophie über den Haufen geworfen und eine völlig neue, bis dato unbekannte Art des Denkens etabliert. Zahlreiche Denker und Strömungen sind ohne Kants Philosophie undenkbar, so etwa Hegel, Popper oder Heidegger, der Konstruktivismus, die Quantenphysik oder auch Romantik. Der Kurs will versuchen, dieses bemerkenswerte Denken Kants etwas besser zu verstehen, was durch die gemeinsame Lektüre und Diskussion einiger seiner Originalwerke geschehen soll.
„Dieses Werk steht durchaus für sich… Es ist vielleicht überhaupt nie Etwas aus einem gleichen Überfluss von Kraft heraus getan worden“, schrieb einmal Nietzsche, der den Untertitel „Ein Buch für Alle und Keinen“ nicht umsonst gewählt hatte. Das an Größenwahn grenzende Selbstbild Nietzsches schmälert allerdings in keiner Weise die Einzigartigkeit eines Werkes, in dem thematische Vielfalt, dichterische Schönheit und philosophische Tiefe im Dienst einer radikalen Infragestellung der geistigen Grundlagen der abendländischen Zivilisation stehen. Alle Kernmotive von Wissenschaft, Religion und Moral werden einer kritischen Analyse und „Umwertung“ unterzogen, deren atemberaubende literarische Virtuosität und schwindelerregende Tragweite die Auseinandersetzung mit diesem Werk zugleich bezaubern und erschweren. So lädt dieser Kurs zu einer bedachtsamen Begegnung des (Feuer-)Werkes dieses „furchtlosen freien Geistes“ ein, dessen Grundanliegen – das Verständnis und die Überwindung des europäischen „Nihilismus“ – sowie wesentliche Motive – das „Tragische“, der „Wille zur Macht“, die „ewige Wiederkunft“ u.a. – erhellt und bewertet werden sollen.
2022 wurde im Rahmen der philosophischen Forschung ein kleiner Sensationsfund im Diözesanarchiv München-Freising gemacht: Klaus Vieweg entdeckte dort die ältesten Vorlesungen des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, sie stammen aus Hegels Heidelberger Zeit (1816-1818) und sind in der Mitschrift seines damaligen Assistenten Friedrich Wilhelm Carové überliefert. Da Hegel seinen damaligen Vorlesungen als Leitfaden für seine Hörerschaft konziperte, enthalten sie in nuce seine gesamte Philosophie in ihrem Frühstadium, v.a. wurden hierbei die ältesten Ausarbeitungen Hegels zur Ästhetik, Naturphilosophie sowie Enzyklopädie erstellt. Der OFU Bamberg fiel die Aufgabe zu, diese Mitschriften zu transkribieren, zu erforschen und zu edieren. Der Vortrag will einen entsprechenden Werkstattbericht hierzu der interessierten Öffentlichkeit anbieten. Veranstaltet von der Staatsbibliothek Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Volkshochschule Bamberg Stadt sowie den Museen der Stadt Bamberg, dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg Moderation: Prof. Dr. Bettina Wagner (Staatsbibliothek Bamberg) oder Dr. Anna Scherbaum (Volkshochschule Bamberg Stadt) Wählen Sie sich kostenfrei und mit einem beliebigen Namen in das Zoom-Meeting über Ihren PC, Ihr Tablet oder Smartphone per Browser oder mit der entsprechenden App ein. Der Zoom-Client muss dabei der aktuellsten Version entsprechen. Durch die Teilnahme erklären Sie sich mit den Datenschutzrichtlinien einverstanden. Die meisten Vorträge werden aufgezeichnet und anschließend auf dem YouTube-Kanal der Bamberger Buch-Geschichten zugänglich gemacht. Online unter bsb.bayern/sbbvortrag Meeting-ID: 960 499 6049 (keine eigene Eingabe nötig, da diese Meeting-ID in den Link integriert ist) Meeting-Passcode: SBB#24 Per Telefon unter 069 3898 0596 Meeting-ID („Sitzungs-ID“): 960 499 6049 Teilnehmer-ID: keine Eingabe nötig Meeting-Passcode („Sitzungspasswort“): 561052