Foto-Galerie
Fotos: Nadine Gumpert, Stadtarchiv Bamberg, sowie Andrea Grodel, vhs Bamberg Stadt
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-> Medieninformation zur Semestereröffnung
Fulminanter Auftakt zum Jubiläums-Semester „35 Jahre vhs im Alten E-Werk“
Festvortrag von Prof. Dr. Wolfgang Brassat zum Maler Fritz Bayerlein stieß auf große Resonanz
Im vollbesetzten Großen Saal der Volkshochschule Bamberg Stadt haben rund 200 Interessierte den Auftakt ins Jubiläums-Semester „35 Jahre vhs im Alten E-Werk“ gefeiert. Langer Applaus begleitete Prof. Dr. Wolfgang Brassats Vortrag. Wissenschaftlich fundiert und bar jederStimmungsmache analysierte er „Leben und Werk des Landschaftsmalers Fritz Bayerlein“.
Anhand verschiedener Dokumente sei die politische Überzeugung des gebürtigen Bambergers, der seine private Post mit „Heil Hitler“ signierte, eindeutig belegbar, so der Festredner. Die politische Haltung des Malers habe sich aber nicht eins zu eins in allen seinen Bildern manifestiert, so Prof. Dr. Brassats Fazit. Anhand von Malstil und Motiven der damaligen Zeit betrachtete er die Bilder Bayerleins, die die Haltung der damaligen Zeit widerspiegelten und auf eine eigene künstlerische Botschaft weitgehend verzichteten. Sachlich zeigte der Lehrstuhlinhaber der Neueren Kunstgeschichte an der Universität Bamberg auf, wie lange es gedauert hatte, bevor Stadtgesellschaft und Verwaltung bereit waren, sich mit Bayerleins politischer Überzeugung zu beschäftigen. Wichtig war ihm die Botschaft: „Ich möchte die Diskussion versachlichen und nicht anheizen.“
Dass der heutige Blick ein ganz anderer sein kann, betonte auch Bürgermeister Jonas Glüsenkamp. In seinem Grußwort spannte er einen Bogen von der Zeit Anfang der 1980er Jahre, als Studierende aus Protest gegen den geplanten Abriss das städtische Elektrizitätswerks besetzt hatten, bis hin zur Entscheidung, das Gebäude zu erhalten und für die Volkhochschule umzubauen. „Unser Blick auf diese Zeit hat sich geändert“, so Glüsenkamp. Er erinnerte daran, dass letztlich zivilgesellschaftlicher Ungehorsam einzelner dazu beigetragen habe, das Gebäude zu retten und einer gesamtgesellschaftlichen Nutzung zuzuführen. „Ich danke allen, die daran beteiligt waren und wir heute dieses Jubiläum 35 Jahre vhs im Alten E-Werk feiern können“, so der Bürgermeister.
Mit Blick auf den Festvortrag betonte er, dass bei strittigen Themen wissenschaftliche Einordnungen wichtig und hilfreich seien. „Und es braucht öffentliche Räume, um gesellschaftliche Fragen immer wieder untereinander demokratisch aushandeln zu können. Glüsenkamp dankte vhs-Leiterin Dr. Anna Scherbaum und ihrem Team sowie den Dozentinnen und Dozenten für das überaus vielfältige Semesterprogramm.
Dieses stellte Dr. Scherbaum in seinen vielen Facetten vor. Eingangs erinnerte sie an den „überwältigenden Zuspruch und die Begeisterung unzähliger Gäste“, die eine Woche zuvor unter dem Motto „Hereinspaziert“ den 35. Geburtstag der VHS im alten E-Werk mitgefeiert haben. Die Volkshochschule sei eine der ersten Einrichtungen gewesen, die ein Industriedenkmal als neuen Bildungsort bezogen habe. „Wir alle lieben unseren Gründungsmythos“, so die vhs-Leiterin. „Ohne die Besetzer und ihre Kritik würde es uns heute nicht geben.“
Altbürgermeister Grafberger gewürdigt
Eine besondere Würdigung erfuhr Altbürgermeister Rudolf Grafberger, den Dr. Scherbaum als „Gründungsdirektor“ bezeichnete: Von 1986 bis 1988 habe er mit viel Geschick und Weitblick die Idee des Umzugs in das Alte E-Werk vorangetrieben und als Leiter der Volkshochschule den umfangreichen Umbauarbeiten vorgestanden. Für seine umfangreichen Verdienste verlieh sie Grafberger die Goldene Nadel des Volkshochschulverbandes und dankte seiner Frau Hanne. „Sie kannten den vhs-Betrieb bestens aus der Teilnehmerperspektive und haben Ihren Mann als Insiderin tatkräftig unterstützt.“
Dank sagte die vhs-Leiterin auch der damaligen langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden Rosemary Neberle, die sich im Rathaus sowie über viele Jahrzehnte als Dozentin im Alten E -Werk über die Maße engagiert habe. Viel Applaus gab es für die Musik. Stipendiatin Nanako Tamai und Heiko Triebener von den Bamberger Symphonikern (beide Tuba) präsentierten unter anderem eine Weltpremiere: Das Stück „Zwei Königinnen der Nacht“ von Mozart, der 40 Jahre vor Erfindung der Tuba gestorben ist.
Fotonachweis: Stadtarchiv Bamberg / Gumbert, Knobloch
(Medieninformatione vom 9. Oktober 2023)
Ein Fest für die ganze Familie
„Hereinspaziert! 35 Jahre vhs im Alten E-Werk“ ist voller Erfolge
Bei Ihrer Geburtstagsfeier „Hereinspaziert! 35 Jahre vhs im Alten E-Werk“ hat die Volkshochschule Bamberg Stadt eine überwältigende Besucher-Resonanz verzeichnet. Menschen aller Altersklassen, verschiedene Nationen, unterschiedlichste Zielgruppen und alle Gesellschaftsschichten waren vertreten und sorgten für ein fröhliches Gedränge im ganzen Haus. „Die vhs ist ihrem Ruf als Ort der Begegnung und des integrativen Miteinanders mehr als gerecht geworden“, würdigte Oberbürgermeister Andreas Starke das Engagement aller Mitwirkenden bei seinem Besuch. Eine Reportage über einen außergewöhnlichen Abend.
Lange vor dem offiziellen Start zieht es die Besucherinnen und Besucher wie magisch durch den mit Luftballons geschmückten Eingang ins Haus. Das Motto „mitmachen, ausprobieren und erleben“ kommt bei Groß und Klein bestens an und wird rege genutzt: „Meine Tochter fand die Selbstverteidigung für Kids so toll, dass ich sie eben für den Kurs angemeldet habe“, sagt eine zufriedene Mutter, die gerade aus dem Sekretariat kommt. Ein Stockwerk höher zeigt sich ein älterer Gast überrascht, wie viel Wissen beim Einbürgerungstest abverlangt wird: „Der Weg der Integration ist gar nicht so leicht“, nimmt er als Erkenntnis mit. Eine junge Frau mit Yogamatte unterm Arm äußert sich hocherfreut über die Gelegenheit, neue Sportangebote auszuprobieren und Dozentinnen kennen zu lernen: „Gesunder Rücken am Arbeitsplatz fand ich sehr interessant. Das werde ich vielleicht noch zusätzlich für meine Gesundheit machen.“
Zufriedene Gesichter auch im Nähraum. Die Stofftauschbörse findet großen Anklang. Material und Muster werden geprüft. Gerade steht eine Mittfünfzigerin vor dem Spiegel und fragt in die Runde: „Steht mir die Farbe?“. Plötzlich schallen Trommelschläge durch den Gang. Im Großen Saal gibt das Percussion-Ensemble den Rhythmus vor. Wippende Körper, Füße kommen in Bewegung. Die beschwingte Atmosphäre überträgt sich auch nach draußen. Auf der Terrasse schwärmen die Gäste vom tollen Ambiente. „Das ist der schönste Platz nah am Wasser, den ich in Bamberg kenne“, berichtet der junge Mann am Nachbartisch, der vor gut einem Jahr die Freude am Spanischlernen im vhs-Kurs für sich entdeckt hat. „Die ganzen Selbstlernprogramme im Internet haben mir nichts gebracht. Ich brauche echtes Feedback, Verbindlichkeit und einen festen Termin, sonst wird das nichts“, so die Selbsterkenntnis.
Vyshyvanka-Modenschau begeistert
Einer der Höhepunkte des Jubiläumsprogramms ist die Vyshyvanka-Modenschau des Kooperationspartners „Mode macht Mut“. Ukrainerinnen, die täglich zum Deutschlernen in die vhs kommen, und freiwillige Models präsentieren die selbstgenähten und bestickten Kleidungsstücke der Kursteilnehmerinnen. Immer mehr Gäste drängen in den Raum, darunter viele kreative Köpfe aus Bamberg aus dem Kulturbereich. Langer Applaus zum Abschluss ist den Beteiligten sicher.
Auch 35 Jahre nach dem Umbau des ehemaligen Elektrizitätswerks der Stadt Bamberg zur Volkhochschule ist in dem Gebäude die Energie förmlich zu spüren. „Das ist der Wissensdurst und die Freude an der Weiterbildung unserer Teilnehmenden“, freut sich Leiterin Dr. Ann Scherbaum über die vielen positiven Rückmeldungen und die „Begeisterung auf allen Gesichtern“. Rudolf Grafberger, der in seiner Zeit als Zweiter Bürgermeister den Umbau des Denkmals für die Volkshochschule vorangetrieben hat, schaut mit staunenden Augen, welches Leben in den Räumen herrscht. Andere Gäste, die zum ersten Mal in „dem schönen Gebäude“ zu Besuch sind, zeigen sich überrascht von den vielen Fachräumen wie Goldschmiede-Werkstatt, EDV-Raum, Mal-Ateliers und Gymnastikräumen.
Förderverein unterstützt Bildungsarbeit
Vor der neuen Terrassenküche gießt Bürgermeister Wolfgang Metzner am Ausschank des Fördervereins ein Glas Sekt ein und reicht eine Flasche Wasser an den nächsten Käufer. „Ich bin aus voller Überzeugung Mitglied im Förderverein, um die tolle Bildungs- und Kulturarbeit der vhs zu unterstützen.“ Andere Mitglieder verkaufen die leckeren Kuchen, Muffins, Party-Snacks, Häppchen und Naschtüten, die weitere Mitglieder beigesteuert haben, um die Gäste an diesem Tag der offenen Tür zu verköstigen. „Die Vielfalt der vhs zeigt sich auch beim Catering“, sagt Vorsitzende Ulrike Siebenhaar augenzwinkernd und gibt mit einem Lächeln Wechselgeld heraus. Als Kulturreferentin ziehe sie ihren Hut vor der Leistung des 13-köpfigen vhs-Teams: „Chapeau, was die Kolleginnen und Kollegen parallel zur Semesterplanung auf die Beine gestellt haben.“
Im Lauf des fünfstündigen Programmangebots ist auf allen Etagen immer wieder zu hören: „Hey, Du bist ja auch da“ oder „In welchem Kurs hast Du Dich angemeldet?“. „Die Volkshochschule ist wie eine große Familie und hat eine verbindende Kraft“, sagt Leiterin Dr. Anna Scherbaum. Sie dankt allen Kooperationspartnern, die sich am Tag der offenen Tür beteiligt haben. „Wir hoffen, dass wir mit unserem Aktionstag viele neugierig gemacht haben, die uns bisher noch nicht kannten. Und dass unsere langjährigen Teilnehmenden neue Ideen und Anregungen bekommen haben.“
Fotonachweise: Björn Göttlicher (Modenschau) und Andrea Grodel / vhs Bamberg Stadt
25 Reiselustige machten sich mit vhs-Leiterin Dr. Anna Scherbaum und der Künstlerin Nora Eugenie Gomringer ins Münsterland auf und wandelten "Auf den Spuren von Annette Droste-Hülshoff".
Spannend, interessant, wissenswert, unterhaltsam, lustig und gesellig war es. Die Bilder sprechen für sich :-)