Unsere vhs-Kursleiterinnen und -Kursleiter kommen aus ganz verschiedenen Professionen und künstlerischen Sparten. Sie repräsentieren unterschiedliche Generationen und Milieus. Ihre Zusammensetzung ist international. Unsere Kursleitungen sind so vielfältig wie unser Programmangebot.

Schäfer M.A., Annette
Annette Schäfer M.A., geboren in Regensburg, Studium der Kunstgeschichte, Volkskunde, Denkmalpflege, Germanistik und Musikwissenschaften in Würzburg und Bamberg, Magisterabschluss 1999 mit einer Arbeit zum Thema „Spolien – Untersuchungen zur Übertragung von Bauteilen und deren politischer Symbolgehalt am Beispiel von St. Denis, Aachen und Magdeburg“, Tätigkeit an der Otto-Friedrich- Universität Bamberg, Geschäftsführerin der Kunst- und Kulturbühne Hirschaid e.V., Zuständig für Kultur und Verwaltung des Schlosses Sassanfahrt im Markt Hirschaid, Kreisheimatpflegerin des Landkreises Bamberg, lebt in Sassanfahrt.
Foto: Sina Schraudner, Stadtarchiv Bamberg
Das Gilgamesch-Epos Beinahe viertausend Jahre alt sind die Ursprünge des Epos, und doch sind viele Elemente der Erzählung vertraut und können uns heute noch bewegen. Das mag daran liegen, dass das Gilgamesch-Epos viele andere Erzählungen, die heute zum Bildungskanon gehören, beeinflusst hat: Es ist die prototypische Heldenreise, an der sich die Odyssee orientiert, aber auch Noahs Arche und andere biblische Erzählungen scheinen vom Gilgamesch-Stoff durchzogen. Vielleicht wurde das Epos aber auch deshalb über die Jahrhunderte weitergereicht, weil es Themen behandelt, die für Menschen seit jeher relevant sind, und es wohl immer bleiben: Gerechte Herrscher und grausame Despoten, Natur und Zivilisation, Krieg und Frieden, Liebe, Abenteuer, Rache, Trauer, die Suche nach den verlorenen Liebsten, und nach der Unsterblichkeit. Seit das Epos im 19. Jahrhundert auf Tontafeln wiederentdeckt wurde, ist es Gegenstand von Faszination und Forschung. Vor einigen Jahren wurden neue Tafeln entdeckt, weshalb der Heidelberger Assyriologe Prof. Stefan Maul eine neue, wortgewaltige und gut verständliche deutsche Übersetzung entwickelt hat. Diese ist die Textgrundlage für die neue Vertonung. Die Vertonung Aus dem buchfüllenden Epos werden einige leuchtende Szenen und Bilder herausgegriffen und mit sechsstimmigen Chorklang ausgefüllt. Markante Rhythmen werden im Chor wie ein Spielball zwischen den Stimmen hin und her geworfen und verstärkt. Das gemeinsame Metrum lässt sich durch Body Percussion gemeinsam erfühlen anstatt dirigiert zu werden. In jeder Chorstimme gibt es einen Sologesang, der mal eine Figur aus dem Epos zu Wort kommen lässt, oder mit den anderen Solostimmen einen spontanen kleinen Chor bildet. Harmonisch bleibt das Stück im Tonalen, reizt es aber aus, ergänzt um zeitgenössische Klänge. Eine eindeutige stilistische Einordnung ist wohl nicht möglich: Mal klingt es nach Filmmusik, mal nach A-Capella-Metal, hier scheint man Franz Schubert oder Eric Whitacre zu hören, dort Alberto Grau oder Arvo Pärt. Und oft entstehen ganz neue Klänge, die so noch nie da waren. Der Komponist Manuel Bärenz ist am 2. Juni 1988 in einer musikalischen Familie geboren, und komponiert und musiziert am Klavier seit er sich erinnern kann. Nach Klavierstücken, Kompositionen für Big-Band und Chor, A-Cappella-Stücken, und kammermusikalischen Kompositionen, entsteht mit Gilgamesch sein erstes abendfüllendes Chorwerk. Manuel Bärenz ist seit Jahren begeisterter Chorsänger, der nach seinem Umzug nach Bamberg Anfang 2022 im musica-viva-chor endlich das Ensemble gefunden hat, nach dem er gesucht hatte: Ein Chor, der neue Musik abseits des Standard-Repertoires meistert. Manuel Bärenz wird für das Gilgamesch-Projekt den Chor selbst leiten.
Die Obere Pfarre am Kaulberg in Bamberg – eine der markantesten Kirchen der Stadt. Ihr Turm mit der charakteristischen Türmerstube und der stattliche gotische Chor sind die Wahrzeichen des im 14. Jahrhundert begonnenen Gotteshauses. Auch im Inneren finden sich mit dem Gemälde Maria Himmelfahrt von Jacopo Tintoretto oder dem aus dem 13. Jahrhundert stammenden Bildnis der Maria mit Kind herausragende Kunstwerke. Mit der barocken Überformung des gotischen Innenraums wird der Lauf der Kirchengeschichte lebendig. In einer kombinierten Kirchen- und Orgelführung stellen Kunsthistorikerin Annette Schäfer M.A. und Organist Andreas Brunner die Pfarrkirche Unsere Liebe Frau und die darin befindliche Steinmeyer-/Eisenbarth-Orgel vor.
In Sassanfahrt treffen soziale Schichten aufeinander: Reichsgraf Julius von Soden als Grundherr und seine Untertanen, die Bewohner der kleinen Tropfhäuser. Die Führung zum Schloss Sassanfahrt und zum kleinen Museum Tropfhaus zeigt, warum sich in diesem Ort die Geschichte einer Sozialutopie gut ablesen lässt, die gut gemeint, aber weltfremd umgesetzt war.
Der 1602 von Petrus Zweidler erstellte „Gründtliche Abriß der Stadt Bamberg“ ist nicht nur der älteste erhaltene Stadtplan, sondern ein wertvolles Dokument zur Stadtgeschichte. Noch heute kann man sich anhand dieser Karte in Bamberg problemlos bewegen, denn die Stadtstruktur hat sich nur wenig verändert. Anhand des Planes besuchen wir einige ausgewählte Standorte und vergleichen Baubestand und Veränderung durch die Jahrhunderte.